"Keine Windkraft im Wald": Wildtierstiftung, Klimawandelleugner, Kohlelobby & Wahlkampf in Hessen


Veröffentlicht am 09.09.2018 in der Kategorie Energie von Axel Mayer

"Keine Windkraft im Wald": Wildtierstiftung, Klimawandelleugner, Kohlelobby & Wahlkampf in Hessen


Nach amerikanischem Vorbild beeinflussen Klimawandelleugner jetzt auch Wahlen in Deutschland.



Ein neuer Filmspot der industrie- und kohlenahen Deutschen Wildtier Stiftung agitiert gegen Windkraft im Wald und läuft seit dem 13. September in den hessischen Kinos, um dort die Landtagswahlen zu beeinflussen. Jedes nicht gebaute Windrad verlängert die Laufzeit der Kohle- und Atomkraftwerke und verstärkt den Klimawandel. Wir fragen uns, wie die Wildtierstiftung an "die Kohle" für den teuren Kinospot kommt. Hier wäre spannend, einmal die "Spur des Geldes" zu verfolgen.
Wenn die RWE sich mit einer Anti-Windkraftkampagne in den hessischen Wahlkampf einmischen würde, dann würde jeder die Zusammenhänge erkennen. Die Bekämpfung der Energiewende und die Leugnung des Klimawandels wurde schon lange an gut getarnte "Vorfeldorganisationen" der Konzerne ausgelagert.
Von der Wahlkampf-Kinowerbung der Wildtierstiftung profitieren insbesondere die Klimawandelleugner von der AfD und die Kohle-Partei FDP.


Industriegelenkte Schein-Bürgerinitiativen und Stiftungen,
gut getarnte Vertreter der Atom- und Kohlelobby und industrienahe Klimawandelleugner haben in Deutschland mit den vorgeschobenen Argumenten jahrzehntelang gegen die Nutzung der Windenergie agitiert.

Im Artikel "Kohle für Wildtierschützer" berichtet die Kontextwochenzeitung über die Wildtierstiftung. "Geld stinkt nicht, es regiert" schreibt -Die Zeit- über die Machenschaften der amerikanischen Lobby der fossilen Energien.

Es ist beeindruckend zu sehen,
wie es die gut organisierte Lobby der alten fossilen Energien schafft, Randthemen zu medialen Hauptthemen zu machen.
Das erleben wir nicht nur beim Infraschall, der im Gegensatz zum Motorradlärm nur einen winzigen Bruchteil unseres realen, großen Lärmproblems darstellt. Warum füllt die kleinere Bedrohung die Medien? Wie schaffen es die Lobbyisten, Randthemen, als große Hauptthemen zu verkaufen?

Deutsche Wildtier Stiftung, Rotmilan & Jagd
Im Kampf gegen die Windräder wird der Rotmilan zum Wappentier der Kohle-Lobbyisten und Klimawandelleugner. Der Schutz des Rotmilans ist wichtig und Vogelschlag lässt sich durch eine Vielzahl von Maßnahmen auch erfolgreich verhindern. Windräder töten Vögel und Rotmilane. Das ist so, das wird in der Öffentlichkeit und den Medien heftig diskutiert und in einer Zeit, in der manche Vogelarten bedroht sind, ist jeder getötete Vogel (insbesondere die bedrohten Arten!) einer zu viel. „Irgendwo zwischen 10 000 und 100 000 pro Jahr“ liegt die tatsächliche Zahl aller durch Windräder getöteten Vögel nach Einschätzung von Hermann Hötker vom Michael-Otto-Institut im Naturschutzbund Deutschland. Das entspräche bei den damals etwa 20 000 bundesweit installierten Windkraftanlagen (heute 27 000) einer Quote von ein bis fünf Vögeln pro Anlage und Jahr.

Es ist nicht erstaunlich, dass die über 18 Millionen Vögel, die jährlich in Deutschland an Glas und Glasscheiben sterben, kein Thema für die Wildtierstiftung sind. Auch zu den wesentlich massiveren Schäden durch Vogelschlag im Straßenverkehr und entlang von Bahn- und Hochspannungstrassen, zur Bedrohung der Vogelwelt durch Agrargifte und Naturzerstörung gibt es keine Debatte.

Gerade die Deutsche Wildtier Stiftung, die Jägern und Jagd nahe steht, sollte sich endlich auch einmal zum Themenkomplex Vogeljagd äußern. "Jedes Jahr fallen in den Staaten rund um das Mittelmeer mindestens 25 Millionen Zugvögel der meist illegalen Jagd zum Opfer", schreibt www.spektrum.de


Von den meisten
der bisher öffentlich vorgetragenen Argumente gegen die Nutzung der Windkraft sind bei ordnungsgemäßem Bau und Planung der Anlagen eigentlich nur drei Aspekte übrig geblieben:



Die Themen Landschafts- und Naturschutz und der Artenschutz müssen ernst genommen und von Fall zu Fall geprüft werden. Das kann im Einzelfall durchaus auch einmal zur Ablehnung einzelner Windräder durch die seriösen Naturschutzverbände führen. Doch Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke schaden Mensch, Natur und Umwelt wesentlich stärker, als "Windkraft im Wald".


[b]"Keine Windkraft im Wald" und das Waldsterben

Die aktuellen massiven Waldschäden in ganz Deutschland sind insbesondere auf den Klimawandel und seine Begleiterscheinungen (extrem trockene Jahre, Hitze, Zunahme von Schadinsekten wie dem Borkenkäfer...) zurückzuführen. Die Energiewende und die zukunftsfähigen Energien könnten diese zunehmenden Waldschäden zumindest begrenzen. [/b]

Ein persönlicher Meinungsbeitrag von Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer (Freiburg), Kreisrat (Emmendingen), Vizepräsident Atomschutzverband TRAS (Basel)

Mehr Infos: Wildtierstiftung, Klimawandelleugner und Kohlelobby

"Der Film -Die geheimen Machenschaften der Ölindustrie- zeigt die Zusammenhänge"


Ausblick: UN-Klimakonferenz COP 29 in der Öl- & Gas-Diktatur Aserbaidschan




31.5.2024: Klimastreik zur Europawahl: die atomar-fossilen Seilschaften im Europaparlament


Infos aktuell: Greenwash, Kriegspropaganda, Propaganda, Krisenkommunikation, Klimawandelleugner, Umweltlügen


*Hier finden Sie eine Vielzahl von Texten und Infos zum Thema Greenwash, Neusprech & Propaganda
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Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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