SVP, Beznau, Leibstadt, Gösgen, Würenlingen & neue Mini-AKW: Heimatgefährdungspartei Schweizerische Volkspartei


Veröffentlicht am 16.11.2023 in der Kategorie Atomkraft von Axel Mayer

SVP, Beznau, Leibstadt, Gösgen, Würenlingen & neue Mini-AKW: Heimatgefährdungspartei Schweizerische Volkspartei



Die Schweizerische Volkspartei ist nicht nur für eine Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden Schweizer Kernkraftwerke, sondern explizit für den Bau von neuen, teuren und gefährlichen Atomkraftwerken. Die SVP ist eine Heimatgefährdungspartei.

Die SVP, die Schweizerische Volkspartei, ist die "große" immer noch Atompartei der Schweiz


Sie ist die einzige große Partei der Schweiz, die keinerlei Lehren aus den Atomunfällen in Tschernobyl und Fukushima gezogen hat. Stur und unbeirrbar steht sie für die Gefährdung der Menschen durch den Weiterbetrieb der ältesten AKW der Welt und sie will auch die Interessen der Atomindustrie durchsetzen und sogar neue Atomkraftwerke in der Schweiz bauen. Die zukunftsfähigen alternativen Energien werden von ihr massiv bekämpft.


SVP, die Schweizerische Volkspartei: Teure, gefährliche Mini-AKW & Thorium-Reaktoren? Pleiten, Pech & Pannen



In vielen Schweizer Medien, insbesondere in der NZZ, wurde und wird geradezu euphorisch über die zukünftigen, „kleinen, kostengünstigen, grünen“ Mini-Atomkraftwerke berichtet. Industriegelenkte Bürgerinitiativen und andere Schweizer Atom-Lobbyisten werben unkritisch für die „Reaktoren der Zukunft“.
Die Umweltbewegung warnt schon lange vor den Gefahren (Proliferation!) und Kosten dieser neuen Reaktoren und aktuell zeigt sich in den USA, dass die teuren Mini-AKW auf einem funktionierenden Markt keine Chancen haben. Strom aus Wind und Sonne ist im Gegensatz zum Atomstrom konkurrenzlos günstig und weniger riskant.
Aus Kostengründen ist 2023 das hochsubventionierte Projekt für neue, kleine Mini-Reaktoren in den USA krachend gescheitert.
In Idaho sollte das erste AKW mit Small Modular Reactors entstehen. Nun wurde das Projekt abgebrochen
Strom aus dem neuen Solarkraftwerk Al Shuaiba kostet ca. 1,04 ct/kWh. Das ist ein Zehntel der Kosten des Stroms aus den gefährlichen, teuren, neuen Mini-AKW und Strom aus Wind und Sonne wird immer billiger. Darum wurden und werden diese umweltfreundlichen Energien von atomar-fossilen Seilschaften auch so lange mit Fake-News und Bürokratie bekämpft. Es ist unerklärlich, warum gerade wirtschaftsliberale Parteien wie die SVP, die Schweizerische Volkspartei und Medien wie die NZZ so intensiv für die hochsubventionierte, auf funktionierenden Märkten nicht durchsetzbare Atomkraft kämpfen.

Dazu kommen noch die ungeheuren Risiken neuer Atomkraftwerke. Der Export und weltweite Bau von Kleinstreaktoren würde dazu führen, dass immer mehr Länder, Diktaturen und Autokraten in den Besitz von Atomkraftwaffen gelangen und wäre ein globales Selbstmordprogramm. Marktradikale Gier blendet solche Argumente aus.

Auch die Fortschreibung der bisherigen Reaktorkonzepte ist ein Fiasko. Die teure Dauerbaustelle, das neue britische AKW Hinkley Point erhält eine Einspeisevergütung von 11 Cent kWh und zusätzlich einen fest zugesagten Inflationsausgleich. Das macht eine Vergütung von ca. 22 Cent kWh im letzten Förderjahr. In Hinkley Point wird sich die Atomindustrie zu Tode siegen.
Während zu Beginn der Anti-Atombewegung „nur“ die Argumente des Umwelt- und Menschenschutzes auf Seiten der Kritiker standen, ist es jetzt auch die Ökonomie.

Warum will die SVP, die Schweizerische Volkspartei weiterhin auf gefährliche, teure Hochrisikotechnologien wie Mini-AKW und den Thorium Reaktor setzen, wenn wir kostengünstige, umweltfreundliche Alternativen haben?


Die rechtspopulistische Partei
sprach sich im September 2012, trotz Fukushima und Tschernobyl, für den Fortbestand der Atomenergie aus und fordert sogar die Errichtung eines neuen Atomkraftwerkes bis zum Jahr 2030, wobei das neue AKW eine dreimal stärkere Leistung haben soll. Bis 2045 möchte die SVP den Bau zweier weiterer Atomkraftwerke realisiert haben. Zudem fordert die Rechtspartei, dass die alten AKW in der Schweiz mindestens noch 60 Jahre in Betrieb bleiben, während der Bundesrat "nur" rund 50 weitere Jahre als maximale Laufzeit vorsieht.

Es ist unglaublich:
Die Schweiz, eines der schönsten und reichsten Länder, betreibt die ältesten und gefährlichsten Atomkraftwerke der Welt. Es ist nicht erklärbar, warum die SVP sich massiv dafür einsetzt, dass in einem modernen Land wie der Schweiz, inBeznau das älteste und unsicherste Atomkraftwerke der Welt betrieben wird und so die Existenz des eigenen Landes und der Menschen - auch in den Nachbarländern - so unverantwortlich aufs Spiel gesetzt wird. Mit zunehmendem Alter wächst auch die Gefahr atomarer Unfälle.

Ein schwerer Atomunfall oder ein Anschlag auf Leibstadt, Beznau oder Gösgen könnte große Teile der Schweiz unbewohnbar machen. Es ist erstaunlich, dass gerade die Atomlobbyisten in der SVP vor diesen Gefahren die Augen verschließen. Ansonsten wird "Heimatschutz" ja großgeschrieben. Doch die wirtschaftlichen Interessen der Atomindustrie gehen vor Heimatschutz. Konservativ ist dies nicht.


4000 Milliarden Franken
kann ein schwerer Atomunfall mit radioaktiver Verseuchung in einem Schweizer AKW kosten. Diese Zahl stammt nicht von AKW-Gegnern, sondern vom Bundesamt für Zivilschutz. Diese Zahl stand schon häufiger in den Medien. Das Problem: Niemand kann sich eine solche Zahl "4 000 000 000 000 Franken" vorstellen. Ein schwerer Atomunfall oder ein Terroranschlag auf ein altes oder neues AKW, bedeutet schlicht das Ende der Schweiz, so wie wir sie bisher kannten. Es ist erstaunlich, dass die SVP, die sich ansonsten dem "Heimatschutz" verschrieben hat, dies nicht erkennen will.

Konservativ und AKW?
Der Begriff konservativ kommt von lateinisch conservare „erhalten, bewahren“ oder auch „etwas in seinem Zusammenhang erhalten“. Doch in der öffentlichen Diskussion wird hier häufig "wertkonservativ" mit "strukturkonservativ oder reaktionär" verwechselt.

Konservativ: Rückwärtsgewandter Fortschrittsglaube?
Gerade Christen und echte Wertkonservative sind häufig gegen den rückwärtsgewandten, industriegesteuerten und zerstörerischen Fortschrittsglauben und die zunehmende Intoleranz der Parteifunktionäre der SVP.
Die Idee einer nachhaltigen und ökologischen Moderne, die Bewährtes erhält und dennoch notwendige Veränderungen begrüßt, die sich gegen Umweltzerstörung, Innenweltverschmutzung, Konsumismus und Ungerechtigkeit wehrt, könnte eine Chance für die Schweizerische Volkspartei sein. Doch die politische Debatte wird nicht von Wertkonservativen, sondern leider häufig von habgiergelenkten Interessengruppen und Reaktionären bestimmt.

Gerade die christlichen Kirchen
haben sich den Themen Umwelt, Nachhaltigkeit, Toleranz und soziale und globale Gerechtigkeit weit geöffnet und entfernen sich immer weiter von den konservativen Parteien. Die kirchliche Jugend, früher das Nachwuchsreservoir der Volkspartei, hat mit zerstörerischen, neoliberalen Konzepten, von der habgiergesteuerten Idee "mit Atomkraftwerken die Schöpfung zu bewahren", nichts mehr zu tun.

Freiheitspartei SVP?
Neoliberale Parteien wie die schweizerische SVP, die deutsche FDP, die Tories in England oder die Republikaner in den USA betonen häufig den schönen und wichtigen Begriff der Freiheit. Doch hinter diesem vorgeschobenen Freiheitsbegriff stehen industriegesteuerte Klimaskeptiker, Atom-, Gen-, und Kohle-Lobbyisten und die uneingeschränkte Freiheit, Mensch und Natur uneingeschränkt auszubeuten und auszunutzen. Noch vor drei Jahrhunderten wäre dieser Freiheitsbegriff die Freiheit der Sklavenhalter gewesen, denen kein Mensch und kein Staat in ihr Geschäftsmodell hätte hinein regieren dürfen. Gewählt werden solche Parteien häufig von den "einfachen Menschen", obwohl sie fast immer nur die Interessen der Reichen und Gierigen vertreten.

Atomfilz, atomares Dorf & Schweizerische Volkspartei
Bei einem schweren Atomunfall in großen Ländern würden sich, ähnlich wie in Japan, zumindest noch Gebiete finden, wohin die Menschen evakuiert werden könnten. Bei einem Atomunfall in einem kleinen Land wie der Schweiz kämen als Fluchtorte, je nach Schwere des Unfalls und je nach Windrichtung am Katastrophentag, nur die ebenfalls betroffenen Nachbarländer in Frage. Haben sich diese "Bürgerlichen und Konservativen" in der SVP schon einmal überlegt, in welchem der Nachbarländer sie Asyl beantragen würden? Diese schweizer Atom-Partei steht nicht für den Schutz der Heimat, sie ist Teil des "atomaren Dorfes", eines undemokratischen Netzwerks von Abhängigkeiten und Verfilzungen mit der Atomindustrie.

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Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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