Nationalpark & Naturschutz? Nein Danke! Schwarzwald, Ostsee, Egge & gegen Nationalparks in den USA & Amazonien ...


Veröffentlicht am 10.11.2023 in der Kategorie Natur & Naturschutz von Axel Mayer

Nationalpark & Naturschutz? Nein Danke! Schwarzwald, Ostsee, Egge & gegen Nationalparks in den USA & Amazonien ...


Vorwort: Brauchen wir Bäume und Nationalparks?


Irgendwann kommt jede moderne, wachstumsorientierte Gesellschaft an den Punkt, wo sich die Frage stellt: Brauchen wir überhaupt noch Bäume und Wald? Unsere Kinder sind doch nicht im Wald, sondern im Internet. Stehen Nationalparks, Bäume, Wald und Natur dem Fortschritt und der schönen neuen digitalen Welt nicht immer im Weg?
Nicht nur in Amazonien und Deutschland sind marktradikale Politiker mit der finalen Lösung der Baum- und Natur-Frage beschäftigt.

Axel Mayer

Aktueller Einschub 2023:


Der Streit um die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald: Säger, Jäger, FDP & CDU gegen Natur & Naturschutz


Alle Parteien in Baden-Württemberg lieben im Wahlkampf Natur, Nationalparks und bedrohte Arten. Doch manche Parteien mögen Nationalparks in Afrika und Südamerika einfach mehr als solche in ihrer Heimat. Und die bedrohten Arten sollten schon möglichst weit von Baden-Württemberg und seinen Sägewerken entfernt bedroht sein.

Nach unglaublichen, gut organisierten Konflikten wurde am 1. Januar 2014 im Schwarzwald der erste Nationalpark in Baden-Württemberg gegründet. Die FDP und fast die gesamte CDU (mit einer einzigen Ausnahme!) stimmten im Landtag gegen Natur und Nationalpark. Ähnlich wie beim Streit um die ersten Nationalparks in den USA oder bei aktuellen Nationalparkkonflikten in Amazonien wurde der Park von ökonomischen Nutzungsinteressen, von Sägern und Jägern massiv bekämpft.

Der winzige, zweigeteilte Nationalpark (100,62 km²) liegt am Hauptkamm des Nordschwarzwalds überwiegend zwischen der Schwarzwaldhochstraße und dem Tal der Murg. Er besteht aus zwei etwa 3,5 Kilometer voneinander getrennten Einzelbereichen am Ruhestein (7.615 Hektar) und Hoher Ochsenkopf/Plättig (2.447 Hektar). Die Verbindung dieser beiden Teile ist unbedingt erforderlich. Zu kleinen Nationalparks droht die Verrummelung durch Besuchermassen.
  • Der Nationalpark soll um 2900 Hektar erweitert werden
  • Der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg liegt aktuell bei 1 673  Hektar jährlich.
  • Der Flächenverbrauch in Deutschland liegt bei 55 Hektar pro Tag.
  • Die Erweiterungsfläche des Nationalparks Schwarzwald entspricht der Fläche, die in Deutschland in 53 Tagen zugebaut wird.
  • Wir leben in einer Zeit massiver menschengemachter Artenausrottung. Täglich rotten wir gerade bis zu 150 Arten aus!

Doch erneut kämpfen Säger, Jäger, CDU und FDP gegen die notwendige Erweiterung des putzigen, kleinen Nationalparks. Und wie es sich heutzutage gehört, werden gerne vorgeschobene "scheingrüne" Argumente genutzt, um die ökonomischen Interessen mit Greenwash zu bemänteln. Am erfolgreichsten sind Kampagnen aber immer, wenn Lobbyisten der örtlichen Bevölkerung erfolgreich einreden, ihnen würde etwas weggenommen.
  • Die Haltung der Lobbyistenpartei FDP wird in folgendem Zitat von Dr. Hans-Ulrich Rülke deutlich: „Das Land hat nun wirklich andere Sorgen als die Frage, ob ein kropfunnötiger Nationalpark noch einen Hektar größer wird oder nicht."
  • Naturschutz ist für die "wertebewahrende" CDU und insbesondere für den neoliberalen Landwirtschaftsminister Hauk immer nur ein Thema für die kurzen Wochen des Wahlkampfes. Der Begriff konservativ kommt doch eigentlich vom lateinischen conservare „erhalten, bewahren“ oder auch „etwas in seinem Zusammenhang erhalten“.

In einer Zeit massiven Flächenverbrauchs und zunehmender Artenausrottung sind Nationalparks ein winziges Trostpflaster für die geschundene Natur. Nicht mehr und nicht weniger. Wir brauchen sie hier bei uns.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
Der Autor ist seit 50 Jahren in der Umwelt- und Naturschutzbewegung aktiv und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer in Freiburg.



2023 / Erweiterung Nationalpark Schwarzwald: Säger, Jäger, FDP & CDU gegen Natur & Naturschutz: Alle Infos hier


Nationalpark? Nein Danke!?


Nationalpark Ostsee / Erweiterung Nationalpark Schwarzwald, Nationalpark Eggegebirge, Nationalparks in den USA & Amazonien
Ein Nationalpark ist ein großes, wertvolles Schutzgebiet, das meistens seiner natürlichen Dynamik unterliegt und durch spezielle Maßnahmen vor schädlichen menschlichen Eingriffen und vor Umweltverschmutzung geschützt wird.

Laut Definition der "Internationalen Union zum Schutz von Natur und natürlichen Objekten (IUCN)" sind Nationalparks natürliche Gebiete auf dem Wasser oder dem Land, die vorgesehen sind,



Derzeit gibt es in Deutschland 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von 1.050.442 ha.

Es gab in der Vergangenheit und gibt aktuell u.a. Widerstand gegen den



Nationalpark Ostsee & Erweiterung Nationalpark Schwarzwald: Die gleichen, gut organisierten Ängste und Interessen wie vor 150 Jahren


"Anfangs mussten die Naturschützer gegen erheblichen Widerstand kämpfen. Industrielle fürchteten um ihren Zugang zu Wasser- und Holzschätzen. Freiheitsliebende Bürger und Politiker störten sich an dem großen Einfluss der Regierung. Parlamentarier in Washington und in den neuen Bundesstaaten schien die wirtschaftliche Expansion ihrer Nation zunächst wichtiger als die Bewahrung der Natur."
So berichtete die Badische Zeitung am 01. Oktober 2011 über den massiven Widerstand gegen den ersten amerikanischen Nationalpark im Yellowstone-Gebiet im Jahr 1872.

150 Jahre später ist Amerika stolz
auf diesen und viele andere Nationalparks. 150 Jahre später gibt es endlich Überlegungen und Planungen für mehr Nationalparks in Deutschland. Überlegungen und Planungen für ein wenig "Restnatur" in der zersiedelten, geschundenen, zerschnittenen, auf- und ausgeräumten Landschaft unserer Heimat.

Und wieder gibt es "gut organisierte Ängste" und finanzstarke Lobbygruppen dagegen
und die fast gleichen, 140 Jahre alten Argumente. Insbesondere die FDP (wer erwartet von dieser Partei etwas anderes?), der große strukturkonservative Teil der CDU, die AFD und insbesondere die Lobbyisten und Vertreter der Sägewerke, der Holzindustrie und der Waldbesitzer kritisieren lautstark (fast) alle Nationalparkpläne.


Der Slogan der gut organisierten Nationalparkgegner im Schwarzwald lautet:
"JA zum Wald – NEIN zum Nationalpark Schwarzwald", doch das "Ja zum Wald" ist wohl eher ein "Ja zum Holz" ... Geld macht Meinung.

Es ist beeindruckend,
wie geschickt die ökonomischen Interessen der Nationalparkgegner bundesweit mit einem "grünen Mäntelchen" bedeckt werden, wie häufig mit vorgeschobenen, falschen "Naturschutzargumenten" gegen Natur argumentiert wird. Ängste werden gezielt geschürt und dann gibt es noch die weit verbreitete Angst vor "Unordnung im Wald". Nationalparkgegner gibt es nicht nur in den Wäldern Amazoniens und in Afrika ... In der "veröffentlichten Debatte in den Medien", im Konflikt um geplante Nationalparks spielen die massiven ökonomischen Interessen im Hintergrund leider zumeist eine untergeordnete Rolle.

Ordnung & Sauberkeit contra „wilde“ Natur
Bei vielen großen Konfliktthemen im Naturschutz schimmert immer wieder eine deutsche Urangst hervor. Es ist die große Angst vor Veränderung und Unordnung. Das beginnt im Kleinen, beim sauber auf- und ausgeräumten Garten, in dem kein Vogel mehr einen Brutplatz findet. Es geht weiter mit der auf- und ausgeräumten Kulturlandschaft, wo Hochstammbäume und Hecken in der Maissteppe nichts mehr zu suchen haben. Doch auch die großen Konflikte um die deutschen Nationalparks sind von solchen Ängsten geprägt. Ein Wald, der sich „ungeplant und nicht von Menschen gesteuert“ verändert. Solche Veränderungen oder gar „Wildnis“ lösen tiefsitzende Ängste aus und solche Ängste werden von Interessengruppen gezielt genutzt um Stimmung zu machen und um ökonomische Interessen zu verbergen.

Der lange bekämpfte, heute aber gut angenommene Nationalpark Bayrischer Wald
ist jetzt für die Menschen auch ein Stück Heimat und bringt einen verträglich-einträglichen Tourismus. Auch die Menschen und Gemeinden der anderen, bundesweit geplanten Nationalparks könnten so profitieren. Überall dort, wo es Nationalparks gibt, hat ein naturverträglicher Tourismus eingesetzt, der Gelder in die Gemeinden bringt und Arbeitsplätze schafft, denn Nationalparkbesucher sind meist keine Tagestouristen und bleiben länger. Und die Einheimischen sind stolz auf das gerettete, faszinierende Naturerbe vor ihrer Tür.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein, (Alt-)Bund Geschäftsführer, Freiburg





Was tun? Ein ziemlich ungewöhnlicher Vorschlag
* fahren Sie einfach mal hin, machen Sie Urlaub im Gebiet eines der geplanten Nationalparks, bekennen Sie sich mit einem Aufkleber oder Plakat zum Park, fragen Sie nach Nationalparkbroschüren und reden Sie mit den Menschen. Nationalparktourismus kann den Umschwung bringen...



Nationalpark? Ja bitte! Schwarzwald / Ostsee / Eggegebirge





Aktuell: Erweiterung Nationalpark Schwarzwald: Säger, Jäger, FDP & CDU gegen Natur & Naturschutz

Infosammlung: Natur, Naturschutz & Naturgebiete, in Südbaden, im Elsass und am Oberrhein





Klimawandel,Feuer, Waldbraende, Artensterben,Windenergie
Immer mehr Klimawandelleugner und Energiewendegegner argumentieren mit gezielt vorgeschobenen "Artenschutz-Argumenten" gegen Energie aus Wind & Sonne. Bei den großen Bränden in Australien und in Amazonien sind Milliarden Tiere auf eine entsetzliche Art und Weise gestorben. Die menschengemachte Klimakatastrophe wird die globale Artenausrottung und das Waldsterben massiv beschleunigen. Diese Fakten müssen, auch wenn's uns Naturschützern manchmal schwerfällt, bei allen regionalen Planungsvorhaben in die immer notwendige Artenschutz-Betrachtung einbezogen werden.

Genau in dieser Frage unterscheiden sich gemeinwohlorientierte Naturschutzverbände von egoistischen Bürgerinitiativen.














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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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