"Forum Grüne Vernunft" Tarnorganisation der Industrie / Gentechnik & Hunger: Die Mythen der Genlobby


Veröffentlicht am 18.06.2015 in der Kategorie Greenwash von Axel Mayer

"Forum Grüne Vernunft" Tarnorganisation der Industrie / Gentechnik & Hunger: Die Mythen der Genlobby


Einschub vom 2.6.2015


"Wo Gentechnik drinsteckt, muss es draufstehen
Eine Kampagne fordert größtmögliche Transparenz / Was wie Kritik an der Gentechnik aussieht, ist ein Schachzug ihrer Fürsprecher." schreibt die Badische Zeitung und deckt die Hintergründe des "Forum Grüne Vernunft", der grüngestrichenen Genlobby auf.



"Forum Grüne Vernunft" Die Gentechnik-Lobbyorganisation mit dem hübschen Namen
hat am 12. Juni 2012 eine gut gemachte Anzeige zum Lob der Gentechnik in der Badischen Zeitung geschaltet.

Forum Grüne Vernunft: Greenwash & Genpropaganda in Anzeigenform
(Dies ist keine Kritik an der BZ die diese Anzeige veröffentlicht hat. Wir können es nachvollziehen, dass üblicherweise bezahlte Anzeigen im eigenen Blatt nicht redaktionell kommentiert werden)

Wir werden uns wohl intensiver
mit dieser nach Greenwash-Manier gut getarnten PR-Truppe der Genlobby auseinander setzen müssen. Industriegelenkte Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen nehmen nach amerikanischem Vorbild auch bei uns immer stärker zu. Da gibt es nicht nur das "Forum Grüne Vernunft", sondern auch den "Umweltverband" "Entlang des Rheins - aufildurhin" den die Energiekonzerne EDF und EnBW ins Leben gerufen haben um Akzeptanz für das altersschwache AKW Fessenheim zu schaffen. Der Verein "Bürger für Technik (BfT)" arbeitet getarnt als unabhängige Bürgerinitiative und verbreitet Lobeshymnen über die Kernkraft, wie Christian Fuchs in einem Artikel der Zeit vom 17.4.2008 schrieb. Energiekonzerne und Aluminiumindustrie "unterstützen" auch einige Bürgerinitiativen gegen Windkraft. Organisationen wie "Waste Watcher", "Aktionskreis Energie e.V", "Informationskreis Kernenergie" oder "Genepeace" sind vergleichbare Scheininitiativen und Lobbyorganisationen. Die TAZ berichtet, dass es im Bereich Straßenbau ähnliche Industrieaktivitäten gibt. Es gibt immer einen "Übergangsbereich" zwischen industriegesteuerten und industrienahen Initiativen.

Der vom "Forum Grüne Vernunft"
und der Genlobby verbreitete Mythos, mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen könne der Welthunger bekämpft werden, hält nach Analysen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einer Überprüfung nicht Stand. Eine von der Publizistin Ute Sprenger für den BUND erstellte Studie mit dem Titel »Die Heilsversprechen der Gentechnikindustrie - ein Realitäts-Check« erbrachte das Ergebnis, dass Gentech-Pflanzen mit den genannten Eigenschaften in absehbarer Zeit nicht zur Marktreife kommen werden. Die Gentechnik-Konzerne haben an diesem Thema hauptsächlich ein propagandistisches Interesse. Sie erwirtschaften den Löwenanteil ihres Umsatzes mit chemischen Spritzmitteln. Ihr vorrangiges Interesse ist es, herbizidresistente Pflanzen und dazugehörige Spritzmittel in Kombination zu verkaufen. Herbizidresistente Pflanzen - das sind über 70 % der weltweit angebauten gentechnisch veränderten Organismen (GVO-Pflanzen) - erbringen keine höheren Hektarerträge als konventionelle Pflanzen, sondern deutlich niedrigere. GVO-Pflanzen werden in der Regel nur auf Großflächen und von Großgrundbesitzern angebaut (zumindest bei den herbizidresistenten Pflanzen ist der einzige Vorteil für den Anbauer, dass sich größere Flächen mit weniger Arbeit bewirtschaften lassen), was in der Folge dazu führt, dass häufig Nahrungspflanzen durch Exportpflanzen - Soja, Energiepflanzen und Baumwolle - ersetzt werden. Dies wiederum führt dazu, dass ein Sahel-Hungerland wie Burkina Faso GVO-Export-Baumwolle anbaut... Es geht den Konzernen nicht um den Welthunger sondern um Geld, Habgier und Macht. Die Gen-Konzerne, die heute mit dem Argument des Welthungers Greenwash betreiben, versuchen gleichzeitig durch Patente auf Saatgut Monopole auf die landwirtschaftliche Produktion und Ernährung zu erlangen. Die Agrar-Konzerne Monsanto, Syngenta und Bayer verschaffen sich global immer mehr Patentansprüche auf unsere Hauptnahrungspflanzen und bestimmen so die Nahrungsmittelpreise aus denen sie massive Profite ziehen. Der Welthunger ist immer mehr auch eine Folge der Nahrungsmittelspekulation.
Auch eine Recherche der Organisation Foodwatch vom 18.01.2012 zeigt anhand des Beispiels "Golden Rice" auf, dass die Gentechnik-Industrie ihre Heilsversprechen bislang nicht einlösen konnte. Das "Vorzeigeprojekt" "Golden Rice" ist Greenwash und eine geschickte Durchsetzungskampagne, mit der gentechnisch manipulierten Nahrungsmitteln zum Durchbruch verholfen werden soll.

Der Hunger tötet tatsächlich
weit mehr Menschen als jeder gegenwärtig geführte Krieg oder Terroranschlag. Diese gerne verdrängte Katastrophe muss auch die Arbeit der Umweltbewegung noch stärker als bisher beeinflussen. Die wichtigste Maßnahme gegen den Hunger ist die Armutsbekämpfung.
Dem Hunger in einem Teil der Welt steht die Über- und Fehlernährung gepaart mit Überkonsum im anderen Teil der Welt entgegen. Es ist mehr als Symbolik wenn die einen an Unterernährung und die anderen an Übergewicht leiden. Wir müssen auch stärker gegen die hungerfördernde Nahrungsmittelspekulation angehen. Auch im Bereich der nichtgentechnischen, konventionellen Züchtung gab und gibt es Fortschritte gegen den Hunger. Ein aktueller Konflikt ist der Versuch der Gen-Konzerne, den Landwirten das Recht Saatgut auszusäen stehlen um sich auch hier globale Monopole und Gewinne zu sichern. Ökologie und Gerechtigkeit sind die Werkzeuge im Kampf gegen den Hunger und Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer




Links: Hunger, Gentechnik, Greenwash




Weitere Infos:
In der TAZ vom 09.02.2012 stand:
„Doch auch unter Wissenschaftlern hat sich klammheimlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass gentechnisch veränderte Nutzpflanzen kaum eine Rolle spielen werden, wenn es darum geht, in 40 Jahren 9 Milliarden Menschen zu ernähren, was eine Mehrproduktion von 50 Prozent bedeutet.
"Wir sehen in dieser Zeitspanne nur eine untergeordnete Bedeutung von GVO-Pflanzen, was die Verbesserung der Welternährung angeht", sagt etwa Stefan Siebert, Agrarwissenschaftler an der Uni Bonn. So hat eine US-amerikanische Übersichtsstudie mit dem Titel "Failure to Yield" bereits 2009 belegt, dass die Ernte bei GVO-Soja und -Mais nicht größer ausfällt, als wenn man herkömmliche Sorten anbaut“.






Energiewendegegner, Klimawandelleugner, Klimaterroristen, Windradgegner, Atom- & Kohlelobbyisten in Deutschland: Die Netzwerke


Die Netzwerke der Klimawandelleugner und Kohle-, Öl-, Gas- und Atom-Lobbyisten (Atlas Network, Cato Institute, CO₂ Coalition ...) sind weltweit gespannt und eine zentrale Rolle spielen die Gelder amerikanischer Öl-Konzerne, der amerikanischen Koch Brüder und anderer Öl- und Kohle-Milliardäre, die schon jahrzehntelang die globalen Klimawandelleugner finanzieren. In den deutschen Netzwerken der Energiewendegegner, Klimawandelleugner, Windradgegner, Atom-, Öl- & Kohlelobbyisten gibt es unterschiedliche Rollen und Aufgaben. Manche dieser Gruppen, Verbände, Stiftungen und Personen (nicht alle) stehen auch für einen rechtspopulistischen aggressiven Neoliberalismus und für Steuersenkungen für Milliardäre und Konzerne, deren Interessen sie gut getarnt bedienen. Ein lokaler Windradgegner ist zumeist kein Klimawandelleugner und auch in der CDU gibt es neben dem Atom- und Kohlelobbyisten Friedrich Merz auch engagierte Atomkraft-Gegner. Doch die aufgeführten globalen Netzwerke, Lobbyisten und die Strippenzieher an deren Spitzen sind "eng verbunden". Es ist beeindruckend zu sehen, wie aggressiv die BILD-Zeitung gegen die Energiewende agitiert.

Das schöne und wichtige Wort "Freiheit" ist die Losung fast aller dieser Gruppen
Die Klimawandelleugner von EIKE, dem sogenannten "Europäischen Institut für Klima und Energie" haben den Slogan: "Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit".
Häufig steht das schöne Wort nur noch für die totale und uneingeschränkte Freiheit der Konzerne, Menschen auszubeuten und auszunutzen und die Umwelt zu zerstören. Noch vor drei Jahrhunderten wäre dieser Freiheitsbegriff die Freiheit der Sklavenhalter gewesen, denen kein Mensch, kein Umweltverband und kein Staat in ihr Geschäftsmodell hätte hineinregieren dürfen. Dies ist auch einer der Gründe, warum viele dieser Gruppen Fridays for Future und Greta Thunberg mit so viel Hass verfolgen.



Die Verantwortlichen für Klimawandel und Atomkatastrophen bekämpfen"technologieoffen" die Energiewende und setzen auf AKW als alte, neue "Wunderwaffe" im verloren gehenden Krieg gegen Mensch und Natur.

Der Spiegel hat im lesenswerten Beitrag vom 11.02.2021 "Die Anti-Windkraft-Bewegung" die mächtigen Strukturen der Energiewendegegner aufgezeigt.





Hier ein informativer Beitrag von Lobbypedia zum Thema Forum Grüne Vernunft

Forum Grüne Vernunft

Das Forum Grüne Vernunft ist ein Verein, der sich für die Grüne Gentechnik einsetzt und aktiv versucht mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu schaffen. Es gibt diverse Verbindungen der Mitglieder zu Innoplanta.

1 Kurzdarstellung und Geschichte
2 Mitglieder
3 Finanzen
4 Einzelnachweise

Kurzdarstellung und Geschichte

Gründer des Vereins ist Dr. Uwe Schrader. Mit Nachrichten und Ankündigen zu Veranstaltungen informiert das Forum Grüne Vernunft zum Thema Grüne Gentechnik über ihre Webseite. In der Selbstdarstellung heißt es:

"Das Forum Grüne Vernunft wurde gegründet, um offensiv und sachlich über die Grüne Gentechnik aufzuklären. Das Forum will als gemeinnütziger Verein insbesondere Privatpersonen als Fürsprecher und Unterstützer der Grünen Gentechnik mobilisieren."

Am 19. November 2010 führt das Forum einen Thesenanschlag vor der Zentrale von Greenpeace durch. Die 10 Thesen sollen der Start eines Dialogs mit Greenpeace sein. Sie enthalten Argumente die nach der Position des Forum Grüne Vernunft stark für eine Grüne Gentechnik sprechen.[2]
Mitglieder

Dr. Uwe Schrader:
bis April 2008 Geschäftsführer von BioTech GmbH & Co KG, seitdem Ehrenamtliches Mitglied
2003- Mitglied des Landtags Sachsen-Anhalt
1994-2002 Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt
Vorsitzender des Vereins Innoplanta
Mitglied in der FDP
Mitglied Bund Katholischer Unternehmer (BKU)
Mitglied „Stiftung Umwelt und Naturschutz Großes Bruch“ e.V.

Prof. Dr. Horst Rehberger:

2002-2006 Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt; Stellvertreter des Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer
1996- Selbstständige Unternehmensberatung in Bernburg
1994- Geschäftsführer der Zeitzer Industrie- und Gewerbepark GmbH
1990-1993 Minister für Wirtschaft, Technologie und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt
1985 Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft des Saarlandes
1970-1984 Bürgermeister der Stadt Karlsruhe
Mitglied in der FDP; Ehrenvorsitzender des FDP Landesverbandes Sachsen-Anhalt
Vorsitzender im Beirat von Innoplanta

Laut Andreas Bauer (Umweltinstitut München e.V.) vertritt Prof. Dr. Horst Rehberger als Rechtsanwalt das Leibnitz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) (Stand: 2008).

Prof. Dr. Reinhard Szibor:

2011 wurde ihm der Wissenschaftspreis von Innoplanta verliehen

1992-2010 Tätigkeit in der Forensischen Genetik, danach Ruhestan

1970-1992 Tätigkeit in der Humangenetik

2011 verfasst Prof. Dr. Reinhard Szibor ein "Memorandum zur Verantwortung der Kirchen hinsichtlich des Themenkreises Grüne Gentechnik". Darin vertritt er unter anderem die Position, dass es in der ethischen Verantwortung der Kirche liegt, über die Grüne Gentechnik als Werkzeug zur Milderung des Hungers zu diskutieren. Das Memorandum wurde über das Forum Grüne Vernunft veröffentlicht und ist dort abrufbar.


Kerstin Mönch:

Seit 2007 Mitarbeiterin bei dem Bundesverband der Deutschen Pflanzenzüchter e.V. (BDP), zuständig für die Abteilung Bio- Gentechnologie
2006–2007 Mitarbeiterin bei der Central Marketing Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft
Mitglied der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)
Mitglied der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ)

Dr. Claudia Döring:

Seit 2001 Assistentin der Geschäftsführung bei German Genetics International GmbH in Cloppenburg; Referentin für Lebensmittelrecht beim Deutschen Raiffeisenverband e.V. in Berlin, zuständig für den Bereich Biotechnologie, Lebensmittelrecht und Saatgut
1993-2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Justus-Liebig-Universität Giessen

Iris Wolf:

Seit 2003 Ressortleiterin für den Bereich Innovation/Technologie im Vorstandsbereich 1 Gesamtleitung/Globalisierung/Industrie der IG BCE in Hannover
Seit 1990 bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE)
Mitglied in der SPD


Dr. Jürgen Cremer

Abteilungsleiter im Pflanzenschutzamt Halle für die Pflanzenschutzmittelprüfung und das Versuchswesen (Zeitraum unbekannt)
Stellvertretender in einem Volkgut (VEG) in Melckenburg
Arbeit bei Hoechst, AgrEvo, Aventis und Bayer CropScience in der Forschung und Entwicklung

Die Bayer CropScience rettet im Dezember 2011 den Biopark Gatersleben vor dem Konkurs, deren Geschäftsführer Eric Schleyer im Beirat von Innoplanta ist.

Finanzen

Es werden keine detaillierten Informationen über die Finanzierung veröffentlicht.
(Zitatende)
Quelle: Lobbypedia


Wir danken Lobbycontrol für die gute und wichtige Arbeit!





Gentechnik zerstört Arbeitsplätze. Auch bei uns


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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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